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IST Aluminium in Deos schädlich?

Ist Aluminium in Deos schädlich oder unbedenklich?

17.08.2023

Trotz neuer Studie zu Aluminium in Deos gibt es keine generelle Entwarnung. Übermäßiges im Körper angereichertes Aluminium ist weiterhin nicht unbedenklich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 1 mg pro kg Körpergewicht als maximal tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge festgelegt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht allein über Lebensmittel von einer Aufnahme von 0,5 mg aus. Außerdem kommt noch die Aufnahme über Arzneimittel, Kosmetika, Lebensmittelverpackung und Kochgeschirr hinzu. Dadurch kann laut Verbraucherzentrale “die tolerierbare Aufnahmemenge deutlich überschritten werden.” Die Verbraucherzentrale empfiehlt deshalb die Aufnahme von Aluminium so gering wie möglich zu halten. (Quelle: www.verbraucherzentrale.de)

Aluminium Quellen im Alltag:

  • Kosmetik (auch Naturkosmetik): Deos mit Aluminium (Antitranspirant), Deo-Kristalle (bestehen in der Regel aus 100% Aluminium, sogenanntes Alaun bzw. Potassium Alum), Zahnpasta und Lippenstift
  • Arzneimittel: In pflanzlichen Arzneimitteln ist oft auch Aluminium enthalten, allerdings nur in Tabletten.  
  • Lebensmittel (natürliches Vorkommen): Tee, Gewürze, Kakao, Mehrkornbrot, Muscheln sowie Ölsaaten
  • Verpackungsmaterialien: Alufolie, Aluschalen, unbeschichtete Aludeckel von Gläsern oder Joghurtbechern, Getränkedosen
  • Kochgeschirr: Alu-Espressokocher, -Töpfe, -Pfannen, -Besteck, -Backblech

Vermehrte Aluminium Aufnahme durch:

  • Aluminium wird aus Alu-Verpackung bzw. -Geschirr gelöst, wenn es mit sauren oder salzigen Lebensmitteln in Kontakt kommt und auch beim Erhitzen z.B. im Backofen oder auf dem Grill.
  • Kommt Alufolie mit anderen Metallen z.B. einem Topf in Kontakt, löst es sich ebenfalls.
  • Aluminium wird zusätzlich über die Atemwege aufgenommen, wenn aluhaltige Deo-Sprays verwendet werden.
  • Zudem wird durch aluminiumhaltige Deos vermehrt Aluminium über beschädigte Haut aufgenommen (z.B. nach der Rasur oder bei Hautirritationen).

Ist Aluminium in Deos krebserregend?

Das BfR riet 2019 noch von der Verwendung von aluhaltigen Deos ab. 2020 korrigierte es seine Bewertung aufgrund von zwei Studien, durchgeführt durch den Europäischen Verband der Kosmetikhersteller (Cosmetics Europe). An beiden Studien nahmen insgesamt nur 18 Probandinnen teil, von denen lediglich 16 im Ergebnis Berücksichtigung fanden. Das Ergebnis war nur, dass durch die Haut der Körper weniger Aluminium aufnimmt, als bislang berechnet. Es gab aber keine generelle Entwarnung. (Quelle: www.bfr.bund.de Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien)

Im Gegensatz dazu gab es 2017 eine umfangreiche Studie mit insgesamt 418 Frauen (209 Brustkrebspatientinnen und 209 Frauen ohne Brustkrebs) von der Medizinischen Universität Innsbruck. Das Ergebnis der Studie war, “dass Frauen mit Brustkrebs eine signifikant höhere Aluminiumkonzentration im Brustgewebe aufweisen als nicht krebskranke Frauen der Kontrollgruppe. Dies gilt vor allem für Frauen mit Tumoren in Achselnähe.” (Quelle: www.welt.de Wie gefährlich ist Aluminium im Deo?)

Was sagt Stiftung Warentest zu Aluminium in Deos?

„Trotz der neuen BfR-Erkenntnisse sollte jeder auf die von ihm aufgenommene Aluminium-Gesamtmenge achten: In vielen Fällen gelangt nämlich bereits über die Ernährung mehr Aluminium in den Körper, als die Grenz­wert-Empfehlungen vorsehen.“ … 

„Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht dann die Gefahr, dass Aluminium im Körper zurückgehalten wird und sich dort anreichert. Das Metall könnte dann Knochengewebe, Gehirn sowie innere Organe schädigen.“ … 

„Inwieweit Aluminium tatsächlich schädlich ist und welchen Anteil daran insbesondere aluminiumhaltige Antitranspirantien haben, wurde in verschiedenen Studien untersucht. Die Ergebnisse sind widersprüchlich. Manche Studien legen einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Aluminium nahe, andere kommen zu entgegengesetzten Befunden.“ 

(Quelle: www.test.de, Artikel vom 27.08.2020, Aluminium in Anti­transpirantien – Entwarnung in Sachen Schweiß­hemmer)

Was sagt Ökotest?

„Die Wissenschaft streitet darüber, wie gefährlich Aluminium in Deos wirklich ist. Klar ist: Aluminium gilt als neurotoxisch. Zudem ist das Leichtmetall in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, kann das Nervensystem schädigen und die Entwicklung von Kindern im Mutterleib beeinträchtigen.” 

(Quelle: www.oekotest.de Artikel vom 14.10.2021, 51 Deos im Test: Sind Deoroller ohne Aluminium wirksam?)

FAZIT: Eine klare Entwarnung gibt es also nicht.